cantine scolaire

Am 6. Mai wurde das erste Mal gekocht in der Cantine in Kpedzi.  Auch wenn der Zement wie berichtet ein wenig auf sich warten liess: Kurz nach der Fertigstellung des Gebäudes, starteten wir die zwei monatige Probezeit für das Projekt bis zum Ende des Schuljahres. Jetzt erhalten rund 70 Schüler jeden Tag zur Mittagszeit eine warme Mahlzeit. Diese soll grundsätzlich aus einer ausgewogenen Zusammenstellung von Stärke, Vitaminen und Proteinen bestehen. Beim Gebrauch des Gemüses muss allerdings noch gespart werden, denn Gemüse in Togo ist teuer und der Ackeranbau der Dorfbewohner ergibt bis anhin nur den herkömmlichen Mais, Weizen und Bohnen. Das weitere Getreide, wie Teigwaren, Couscous, Reis sowie ab und an Fleisch und sogenannte „petite poissons“ werden vom Markt dazugekauft.

Gekocht wird durch eine Equipe von 3 Frauen, unterstützt durch das Mütterkomitee des Dorfes. Sie alle haben zu Beginn durch SADA eine Hygieneschulung bekommen zur Zubereitung der Mahlzeiten.

Das „Comité de Gestion“ -  das Durchführungskomitee - im Dorf unterstützt die Cantine in der Organisation der Warenlagerung und Herausgabe der Nahrungsmittel an das Kochteam, bestimmt Nachschubmengen und organisiert den Ablauf der Cantine.

 

Bereits kurz nach Abschluss der kurzen Probezeit des Projektes lassen sich einige kurzfristige Folgen feststellen: eine erhöhte Regelmässigkeit im Schulbesuch der Kinder und die erhöhte Konzentrationsfähigkeit der Schüler in den Nachmittagskursen. Den Müttern bleibt durch die Tagesbetreuung ihrer Kinder mehr Zeit zur Verfügung um Haushalts-, Feld- und Handwerksarbeiten nachzugehen. Die Cantine hat sich also bewährt und alles wartet auf eine Forsetzung im kommenden Schuljahr!

Zum Abschluss des Schuljahres fanden die traditionellen Feierlichkeiten statt. Beim Festessen aus der neuen Cantine wurden die besten Leistungen des Schuljahres gerühmt und dann viel getanzt....

Im Oktober beginnt das Schuljahr 2015/16 und damit das erste reguläre Einsatzjahr der Cantine.


konstruktion der cantine scolaire

Im Januar hat es begonnen mit Furchen im Boden. Erde wurde herausgetragen, Erde in kleine Quadern gepresst, Erde zum Fundament gelegt. Die Männer gruben, die Frauen brachten das Wasser. Dann kam der Zement, die Untermauerung. Dann ein Unterbruch. Kein Zement mehr in Togo. Erst ein paar Tage, dann zog es sich hin zu Wochen.

Kein Zement. Nur in Ghana konnten die Pakete gekauft werden, oder auf dem lokalen Schwarzmarkt, zu einem Drittel höher im Preis. Lokaler Schwarzmarkt? Für Zement? Niemand wusste was los ist, weder die Händler noch die recherchierenden Journalisten. Togo ohne Zement - und das wo doch der Zementfabrikant "Togo CIM" eine der wenigen funktionierenden Industrien des Landes ist. Nicht etwa waren die Maschinen kaputt, nein. Der Zementfabrik bekommt von den Händlern im Nachbarland Ghana schlicht und einfach den höheren Preis für seine Pakete bezahlt. So also Export obwohl die Nachfrage im Land besteht. Angebot einschränken, Preis erhöhen.

Dann ging es also weiter. Nun wurde gemauert und verputzt. Ein Dach aus Blech, Fenster und Türe aus Holz. Eine rote Terrasse, eine gelbe Mauer und ein blaue Räume. Ja - wenn schon aussen alles vom Sand in beige eingefärbt wird, haltet man in Togo farbenfroh entgegen.

Noch im Mai geht es los und es wird gekocht für 68 Kinder des Kindergartens und der Schule von SADA in Kpedzi. Das Dorf Kpedzi stellt den Mais, Maniokwurzel und Bohnen zur Verfügung. Reis, Couscous, Teigwaren und ab und an Fleisch und Fisch werden zugekauft um die Kinder in ihrer Wachstumsphase mit den wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

Drei Frauen aus dem Dorf tragen die Verantwortung für die Küche und haben eine Ausbildung über Hygiene und über die Zubereitung der Nahrungsmittel erhalten. Gekocht wird übrigens unter anderem auf dem "foyer améliorer" - einer energiesparenden Kochstelle. Die Feuerstelle mit einem Ring aus Lehm funktioniert als eine Art Brennkammer. Mit dieser Art wird im Vergleich zu der traditionellen Kochweise der Brennholzbedarf auf einen Drittel reduziert.

togo bags

Die Togo Täschli sind da! Das Nähatelier von SADA hat gearbeitet und da sind sie: handgemacht auf alter Nähmaschinentradition mit farbenfrohen Stoffen aus Togo gefertigt. Beziehbar über die Fabelhafte Welt - hie und da sieht man sie aufblitzen an einem Rücken über die Strasse wandernd….

 

monsieur le professeur

SADA hat Mithilfe von Freiwilligen seine erste Schule aufgebaut. In Kpedzi - ein Dorf, das zum Distrikt Bagbé gehört. Bis anhin waren die Kinder der 3km entfernten Schule oft ferngeblieben, da der Weg entlang der Hauptstrasse zu gefährlich war für die 5 bis 9 jährigen Kinder. Ein Lehrer aus der Stadt Lomé unterrichtet nun die rund 32 Kinder des CP1 und CP2. Die fabelhafte Welt unterstützt SADA mit der Bezahlung des Lohnes des Lehrers. Ein Lehrer verdient durchschnittlich chf 75 im Monat und dies nur während der Schulzeit, also bleiben die meisten während der Sommerpause von 3 Monaten ohne Arbeit. SADA hat :Koks Mawufe Sapeh: während des gesamten Jahres angestellt.

 

das schuljahr hat begonnen

Bagbé ist eine Umgebung etwa eine halbe Stunde der Hauptstadt von Lomé entfernt. Hauptsächlich werden Ananas und Mais angebaut. Es führt eine Strasse durch die Gegend. Sie verbindet Lomé mit dem tropischen Kpalimé und ab und an rast wieder ein Bushtaxi der staubigen Route entlang. An dieser Strasse befindet sich die öffentliche Schule von Bagbé. Diese zu besuchen fordert lediglich eine kleine Einschreibegebühr und die Bereitstellung der Schulmaterialien wie Stifte, Hefter, Schultasche und dem Schultenue. Dabei happerts bereits bei einigen Familien und die Kinder bleiben daheim und werden bald in die Feldarbeit eingespannt. Waisenkinder werden meist bei anderen Familien oder Verwandten aufgenommen. Durch ihren Waisenstatus ist ihnen aber oft die Finanzierung des Schulbesuch nicht sicher.

13 Schüler dieser Gegend sind nun Teil der fabelhaften Welt und werden für dieses Jahr mit den nötigen Schulmaterialien unterstützt. Hefter, Schreibzeug eine Schultasche, Schulkleider und Schuhe bekamen die Schützlinge. An den Schuhen hatten sie besonders Freude. Nicht jeder hat sie und der Schulweg über die heissen Strassen ist lange.

D A N K E !

müll gehört nicht auf die Strasse

Ein erstes Projekt zur Sensibilisierung im Rahmen von der Abfallbewältigung im kleinen Kreise war die Einführung von Mülltonnen in einigen Schulen und einem Spital.

Um die Kinder dabei zu involvieren und den Mülltonnen Charakter zu verleihen, wurden diese von den Schülern in einem Wettbewerb bemalt. Das Gewinnerteam bekam ein Englisch Wörterbuch

Erst noch wurde in einem improvisierten Kino gemeinsam Ausschnitte des Films "Plastic World" geschaut und das Thema zusammen besprochen. Die Veranstaltung eines Kinos war schon genug des Anlasses, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen.

Die insgesamt 8 Mülltonnen stehen nun an 7 Schulen und 1 Spital und werden von lokalen Müllmännern einmal in der Woche geleert.

jardin des enfants

Als ich den Kindergarten Kpedzi das erste Mal besuchte, sassen die Kinder auf Holzbänken, das einzige Mobiliar in der Pfahlhütte und die Kinder sangen aus tiefster Seele ihre Lieder auf und ab. Zur Abwechslung wurde Sportunterricht betrieben - mit einem alten Autoreifen.

So besorgten wir Stühlchen und Tischchen für die Kinder, ein Stuhl für die Tata, Waschbecken, Seife und ein kleiner Abfalleimer.

In weiteren Aktionen mit Hilfe verschiedener Freiwilliger, brachten wir Malstifte und Papier und führten die kleinen Menschen, wie auch die Kindergärtnerin in die Kunst der Malerei und der Benutzung von Stiften und Farben ein. Bei weiteren Besuchen sahen wir, wie die die Tata weiter mit den Kindern an ihren Kunstfertigkeiten gearbeitet hatte, die Zeichnungen hingen vom Dach der Hütte und brachten etwas Farbe in die braune Landschaft - auch wenn der Hitze und des Staubes wegen die farbigen Zeichnungen bald verblassten und noch die weissen Blätter übrig blieben.

Ein Ball zur Unterstützung des Sportunterrichts neben dem alten Autoreifen gehörte nun auch in den Besitz des Kindergartens und dänische Kinderbüchlein entzückten des Kinders Gesichter beim Anblick der Tiere, Zeichnungen und Geschichtsfolgen.

Kleine Rhythmusinstrument und ein Kinder-Xylophon begleitete von nun ihre zahlreichen Lieder.

kasimir

Kasimir und sein Bruder wohnen in Bagbégan. Ihre Eltern sind vom Norden Togos in den Süden abgewandert in der Hoffnung Arbeit zu finden. Sie besitzen kein Land und von den Dorfbewohnern von Bagbégan Acker zugesprochen bekommen um so Landwirtschaft betreiben zu können und den Ertrag auf dem Markt verkaufen. Einen Teil des Ertrages dient als Abgabe für den zugesprochenen Acker.

Kasimir und sein Bruder habe ich im Kindergarten von SADA kennengelernt. Aufgefallen sind sie mir, weil die beiden keine Schulkleidung trugen und ihre Hautfarbe einiges schwarzer war als die der anderen Kinder. Kasimir's Augen waren stets verschleiert und es stellte sich heraus, dass er seit Geburt an einer Krankheit litt.

Nach Gesprächen mit Mutter und Vater beschlossen wir, beiden Schulkleidung zu besorgen und Kasimir's Auge untersuchen zu lassen und die nötigen Behandlungen vorzunehmen. Das war Anfangs des Sommers.

Kasimir hat nun das Alter für die Einschulung erreicht und wird im Rahmen des Projekts "un an pour Togo" mit den Schulutensilien und Einschreibegebühr unterstützt, damit er trotz der schwierigen Lage seiner Eltern die Schule dieses Jahr beginnen kann.